Liebe Leser*innen,
herzlich willkommen zur Frühjahrsausgabe des Asien-Newsletters der Heinrich-Böll-Stiftung.
Das Jahr 2024 gilt als Superwahljahr. Zurecht – denn in 65 Ländern der Welt wird gewählt, was etwa 45 Prozent der Weltbevölkerung betrifft. Nachdem im vergangenen Jahr bereits in Thailand und Kambodscha zu den Urnen gebeten wurde, folgten im Februar diesen Jahres Indonesien und Pakistan.
Nun stehen die Wahlen in Indien kurz bevor. Angesichts seiner wachsenden politischen und wirtschaftlichen Rolle in der Welt sieht sich Indien mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Die bevorstehenden Parlamentswahlen könnten eine zunehmende Konzentration politischer Macht ergeben, da die BJP wachsend an Einfluss gewinnt. Dies birgt die Gefahr eines Übergangs zu einem „gewählten Autoritarismus“, der demokratische Institutionen untergraben könnte. Unser Delhi-Büro wirft wichtige Schlaglichter auf die verschiedenen Aspekte der anstehenden Wahl und diskutiert diese.
Just Energy Transition Partnerships (JETPs) haben sich zu einflussreichen Instrumenten entwickelt, die vorgeblich darauf abzielen, die Dekarbonisierung der Energiesysteme in wichtigen Schwellenländern zu unterstützen. Das erste Abkommen wurde 2021 mit Südafrika geschlossen, gefolgt von Indonesien (November 2022), Vietnam (Dezember 2022) und Senegal (Juni 2023). Die Höhe der angekündigten Mittel – und damit der Umfang der Ziele – klingen beeindruckend, aber es gibt viel Kritik in Sachen klimapolitischer Ambitionen, Klimagerechtigkeit, Entwicklungsergebnisse, Transparenz und Ausschluss der Zivilgesellschaft. Auf diesen Kontext fokussiert sich unsere Vietnam-Analyse und beleuchtet politische Folgekosten.
Aus Thailand gibt es gute Nachrichten: Thailands Ehegleichstellungsgesetz hat die erste Lesung im Oberhaus des Parlaments bestanden. Dieser Schritt könnte das Land zum ersten in Südostasien machen, das gleichgeschlechtliche Partnerschaften legalisiert und anerkennt.
Über diese Themen hinaus, erhalten Sie in unserem Newsletter auch weitere umfassende Einblicke in die politischen Herausforderungen Asiens. Abseits der Lektüre laden wir Sie herzlich zur kommenden Lesung mit der indischen Schriftstellerin Shubhangi Swarup ein, die aus ihrem Roman „Breiten des Verlangens“ lesen wird. Darüber hinaus lohnt sich das Reinhören in unsere Podcastreihe.
Mit herzlichen Grüßen, das Asien-Team der Heinrich-Böll-Stiftung
Unsere Ansprechpartner*innen in Berlin zu den jeweiligen Regionen finden Sie auf unserer Website. |